Sa., 24. Okt.
|Online-Vortrag
Eine Entschamisierung der Vulva
Ein online Vortrag mit Möglichkeit zum Austausch: Informativ, lustvoll und unverschämt!


Zeit & Ort
24. Okt. 2020, 18:00
Online-Vortrag
Über die Veranstaltung
In diesem Vortrag werden wir einen Organkomplex erforschen, der in der Medizingeschichte und in der Sexualaufklärung zu oft unsichtbar geblieben ist: Vulven in ihrer ganzen Vielfalt.
Vulven unterliegen in westlichen Gesellschaften repressiven Normen und Schönheitsidealen und werden entweder tabuisiert und beschämt oder auf bizarre Weise pornografisiert. Realitätsgetreue Abbildungen von Vulven und Klitorisschwellkörpern schaffen es z.T. noch nicht einmal in den Aufklärungsunterricht oder in Biologiebücher. Diese Unsichtbarmachung von Vulven sowie die damit einhergehenden Normierungs- und Schamisierungsprozesse wollen wir mit diesem Vortrags- und Gesprächsabend kritisch hinterfragen.
Aus verschiedenen Perspektiven, werden wir uns die Geschichte(n) von Vulven ansehen und mit anatomischen Abbildungen und gesellschaftskritischen Analysen, begeben wir uns auf eine theoretische Entdeckungsreise:
Inwiefern sind Normen und Schönheitsideale bezüglich Vulven entstanden und historisch geworden? Wie haben Macht- und Herrschaftsverhältnisse auch in der wissenschaftlichen Forschung zur Unsichtbarmachung von Vulven beigetragen? Wie wirkt sich die (Un-)Wissen(-heit) (z.B. über Anatomie und Physiologie) auf unser Verhältnis zu unserem Körper und unseren Geschlechtsorganen aus? Welche Sprache/Nicht-Sprache/ oder Sprachlosigkeit haben wir erlernt, um über unsere Sexualitäten* zu sprechen bzw. zu schweigen? Wie können wir eine liebevolle Haltung unseren Körpern gegenüber entwickeln – frei von Ansprüchen und Erwartungen darüber wie wir sein sollten?
Mit der anschließenden Gesprächsrunde wollen wir u.a. zu einem persönlichen und unverschämten Austausch einladen und auf eine verletzliche und/oder lustvolle Weise sex-education praktizieren, um die Lücken unseres Sexualkundeunterrichts von damals zu schließen.
Dieser Vortrag setzt eine Wichtigkeit darauf, wertschätzend, liebevoll und zelebrierend mit Vulven umzugehen, ohne dabei geschlechtliche Identitäten festzuschreiben oder über Genitalien zu definieren. Denn nicht alle Frauen haben Vulven und nicht alle Vulven sind Frauen! Alle (Geschlechter) mit oder ohne Vulven sind zu diesem Abend herzlich eingeladen!
Anmeldung:
Um euch anzumelden schickt bitte ein Mail an: sprecherinnen-goettingen@gj-nds.de
Dieser Workshop wird von der Grünen Jugend Niedersachen organisiert und grundfinanziert. Zusätzliche Spenden von euch an uns lösen große Freude aus!
Wir danken herzlich den helfenden Händen und Organisationstalenten der Grünen Jugend, die diesen Vortrag möglich machen! :)